MKV: Resolution an Finanzstaatssekretär Finz

(23.9.2003)

"Jugend und Schuldenfalle" war das Thema der ersten Enquete in der Veranstaltungsreihe "70 Jahre MKV".

Zum Thema "Die Jugend in der Schuldenfalle" trafen sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe "70 Jahre MKV" rund 80 Teilnehmer zur ersten Enquete im Finanzministerium.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde Finanz- staatssekretär Dr. Alfred Finz, KBW, eine Resolution übergeben, in der der Gesetzgeber aufgefordert wird, für effizientere Schutzbestimmungen der Jugendlichen in finanziellen Angelegenheiten zu sorgen:

"Junge Menschen sehen sich oft mit Situationen konfrontiert, in denen sie nicht abschätzen können, welche finanziellen Fallen hinter oftmals gut klingenden Angeboten lauern. Statussymbole wie Markenkleidung und technische Finessen sowie die allzugroße Bereitschaft der Banken, Kredite zu gewähren, lassen Jugendliche bereits in frühen Jahren in die sogenannte Schuldenfalle geraten.

Es wird für Schüler, Lehrlinge und Studenten immer leichter, bargeldlos zu bezahlen, Kredite aufzunehmen  und sich mit Leasingraten sonst unleistbare Luxusgüter zu finanzieren. Jugendkredite und der besonders leicht gewordene Zugang zu Handyverträgen sind die "populärsten" Schuldenfallen der österreichischen Jugendlichen. Das hat zur Folge, daß bereits jeder achte Klient von Schuldnerberatungen jünger als 25 Jahre ist. Doch diese Beratungsstellen sind oftmals aus personellen Gründen nicht in der Lage, rasch zu handeln - in manchen Bundesländern wartet man auf einen Beratungstermin bis zu einem halben Jahr - was die Situation der betroffenen Jugendlichen zusätzlich verschärft.

Um die stark anwachsende Jugendverschuldung zu bremsen, fordert der MKV die Bundesregierung auf, sich in Kooperation mit den Jugendorganisationen, dem Konsumentenschutz, den Schuldnerberatungen sowie der österreichischen Wirtschaft dieser Problematik besonders anzunehmen und sowohl gesetzliche Regelungen zu schaffen als auch eine Aufklärungskampagne zu starten.

Diese Aufklärungskampagne soll einerseits die Jugendlichen stärker für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld sensibilisieren, andererseits auch bei den Verantwortungsträgern bei Banken, Telekommuni- kationsunternehmen, Leasinggesellschaften und sonstigen betroffenen Wirtschaftszweigen mehr Verständnis im Umgang mit jenen Jugendlichen schaffen, die noch über kein eigenes, langfristig gesichertes Einkommen verfügen."

Darüber hinaus fordert der MKV:

- stärkere Konsumentenschutzbestimmungen zu Jugendkonten und Handytarifen sowie eine Einschränkung der aggressiven Bankenwerbung gegenüber Jugendlichen

- Jugend- und Schuldenberatung in höheren Schulen, Berufsschulen sowie Jugendtreffs

- die Herausgabe oder Finanzierung eines Schuldenpräventationsfolders, der gratis an die Betroffenen verteilt wird.

 Das Programm zum Download (PDF)

Links

 Programm zur Veranstaltungsreihe "70 Jahre MKV"
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